Saturday, September 5, 2009

Pentagon manipuliert Berichterstattung aus Afghanistan

Auch unter Obama wird versucht, den Einsatz in Afghanistan im positiven Licht erscheinen zu lassen, indem Medienvertreter durchleuchtet und gezielt manipuliert werden.

Das vom Pentagon mitfinanzierte Magazin »Stars and Stripes« berichtete kürzlich, dass das US-Militär eine Profilerstellung der Journalisten in Afghanistan in Auftrag gegeben hatte. Die Journalisten und ihre Arbeiten wurden in „positiv“, „neutral“ und „negativ“ eingestuft. Für zu negativ eingestufte Artikel erarbeitet die Agentur Rendon Group dann Vorschläge zur „Neutralisierung“.

Ob eine kriegerische Auseinandersetzung bei der Öffentlichkeit gut ankommt oder nicht, hängt stark von der Presse ab. Wie der jeweilige Autor einen Konflikt einschätzt und welchen Ausschnitt der Vorkommnisse und Zusammenhänge er benennt, hat großen Einfluss auf die Meinung und somit auf die Unterstützung der Bevölkerung. Und die hat die USA dringend nötig, denn laut der neuesten Umfrage der Washington Post sind 42 Prozent der Amerikaner für eine Reduzierung der Militärtruppen in Afghanistan.

Bewertung eines Journalisten aus dem Randon-Bericht

Die PR-Firma Rendon Group hatte bereits im ersten Golfkrieg und beim Kosovo-Einsatz in den USA Stimmung für den Krieg gemacht. Nun gab Washington 1,5 Millionen Dollar aus, um eine Einschätzung von den Kriegsjournalisten zu erhalten. Der Pentagon-Sprecher Bryan Whitman sagte, dass diese Bewertungen ausschließlich Aufschluss über die Exaktheit der Berichte gebe. Es ginge keineswegs darum, negative Berichterstattung zu vermeiden.

Der Fall des freiberuflichen Fotografen Zoriah beweist jedoch das Gegenteil: Nachdem er lange als sogenannter »embedded Journalist« (dauerhaft eingesetzter Journalist) mit den amerikanischen Truppen im Irak und in Afghanistan unterwegs war, wurde er plötzlich »disembedded« (ausgeschlossen). Er hatte auf seinem Blog Fotos von toten US-Soldaten veröffentlicht. Zunächst wurde behauptet, er habe Bilder von Toten veröffentlicht, bevor die Angehörigen davon wussten. Nachdem sich diese Meldung als falsch herausstellte, wurde ihm vorgeworfen, er habe den Feind mit Informationen über die Wirksamkeit seines Angriffes versorgt. Obwohl Zoriah bewies, dass bereits andere Medien wie die New York Times über den Angriff berichtet hatten, wurde er von allen zukünftigen Militäraktionen ausgeschlossen.

»Es ist in Ordnung, wenn man die tolle medizinische Versorgung fotografiert, oder Soldaten, wie sie Kindern Bonbons schenken. Aber wenn man den tatsächlichen Krieg aufnimmt, ist das nicht akzeptabel«, äußerte sich der preisgekrönte Kriegsfotograf selbst dazu.

[Via http://freiheitskampf1984.wordpress.com]

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